Christian Fürchtegott Gellert - Der grüne Esel Text

Songtext zu Der grüne Esel


Wie oft weiß nicht ein Narr durch thöricht Unternehmen
Viel tausend Thoren zu beschämen!

Neran, ein kluger Narr, färbt einen Esel grün,
Am Leibe grün, roth an den Beinen,
Fängt an, mit ihm die Gassen durchzuzieh‘n;
Er zieht, und Jung und Alt erscheinen.

Welch Wunder! rief die ganze Stadt,
Ein Esel, zeisiggrün der rothe Füße hat!

Das muß die Chronik einst den Enkeln noch erzählen.
Was es zu unsrer Zeit für Wunderdinge gab!

Die Gassen wimmelten von Millionen Seelen,
Man hebt die Fenster aus, man deckt die Dächer ab;

Denn Alles will den grünen Esel seh‘n,
Und Alle konnten doch nicht mit dem Esel geh‘n.

Man lief die beiden ersten Tage
Dem Esel mit Bewundrung nach.
Der Kranke selbst vergaß der Krankheit Plage,
Wenn man vom grünen Esel sprach.
Die Kinder in den Schlaf zu bringen,
Sang keine Wärterin mehr von dem schwarzen Schaf;
Vom grünen Esel hört man singen,
Und so geräth das Kind in Schlaf.

Drei Tage waren kaum vergangen,
So war es um den Werth des armen Thiers gescheh’n;
Das Volk bezeigte kein Verlangen,
Den grünen Esel mehr zu seh’n;

Und so bewundernswerth er Anfangs allen schien,
So dach‘t jetzt doch kein Mensch mit einer Silb‘ an ihn.

Christian Fürchtegott Gellert - Der grüne Esel Songtext

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Der grüne Esel Songtext von Christian Fürchtegott Gellert


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