Otto Reutter - Ein Sachse ist immer dabei Text

Songtext zu Ein Sachse ist immer dabei


Das Reisen ist heutzutag´ sehr modern -
und die Sachsen, die reisen besonders gern.
Wie weit sich auch unsre Reise erstreckt,
stets hör´n wir den sächsischen Dialekt -
ob In- oder Ausland, wo immer es sei:
Ein Sachse ist immer dabei.

Und fahr'n wir zum Nordpol, es kommt so weit,
da fahr´n wir dorthin zur Reisezeit -
vergessen die Kälte, sind ganz in Bann.
Da tönt´s schon: „Ich hab geene Bulswärmer an -
und e Schälchen mit Heeßen jetzt, wär ´ne Arznei -“
Ein Sachse ist immer dabei.


Und seh´n wir Pompeji - Vergangenheit,
sehn Bauten, selbst Menschen aus früherer Zeit.
Da ruht eine Kön´gin, dreitausend bald;
da tönt´s schon: „Amalie, bist ooch schon alt.
Aber gegen die Mumie bist du noch neu -“
Ein Sachse ist immer dabei.

Und stehn wir in der Gemäldegal’rie,
bewundern die Kunst und das Malgenie
der alten Meister – da hör’n wir’s gell’n:
„Du, August, mir missen den Maler bestell’n,
die Küche binseln – jetzt steht se frei -“
Ein Sachse ist immer dabei.

Und sind wir in Asien, wo's uns gefällt,
bestaunen China, 'ne fremde Welt -
Man erklärt uns: "Chinesen leben meist
von Reis und Eiern," da tönt es dreist:
"Die fressen wohl bloß das Gelbe vom Ei?" -

Ein Sachse ist immer dabei.

Und sind wir in Indien, im Wunderland,
´s ist wie ein Märchen, noch nie gekannt -
Wir sehen die üppigste Vegetation,
exotische Vögel - da tönt es schon:
„Du Babba, goof mir een Babbagei“ -
Ein Sachse ist immer dabei.

Und seh´n wir Ägypten, bewundern rings
die Pyramiden, die steinerne Sphinx –
wir steig’n auf Kamele – da sagt ER IHR:
„Na, du, als Gameeliendame hier,
du machst ja die gaanzen Gameele schei!“ (scheu) -
Ein Sachse ist immer dabei.

Und fahr'n wir auf silberner See einher,
und die Sonne geht leuchtend unter im Meer.
Da tönt´s durch die Andacht: „Du Florian,
jetz geht unser Baulchen dorheeme in´n Gahn,
na, er hat ja ´ne Amme, ´s gibt geen Geschrei!“ -
Ein Sachse ist immer dabei.

Und hören wir den Parsifal in Bayreuth,
und voller Ergriffenheit lauschen die Leut`.
Die Musik macht ´ne Pause - man atmet kaum -
der Parsifal kommt – da tönt´s durch den Raum:
„Da fehlt doch ä Bämmchen, es war'n doch drei!“ -
Ein Sachse ist immer dabei.

Und stehst du auf hohem Berge da,
so ganz allein, dem Himmel so nah.
So weit entrückt dem menschlichen Lärm,
da tönt´s durch die Stille: „Wo is´n der Schärm?
Das gibt heut noch Reg'n bei der Hochstapelei“ -
Ein Sachse ist immer dabei.

Und bist du gepilgert zum ewigen Rom,
voll Andacht stehst du vor´m Petersdom.
Und während du dort deine Seele labst,
da tönt´s schon: „Wann gommt´n der Bius, dor Babst?
Der geht doch spazier´n jetzt - der is doch frei“ -
Ein Sachse ist immer dabei.

Und hab'n wir in Ammergau ´s Festspiel geseh´n,
und der "Christus" will grade nach Hause geh´n -
Man grüßt ihn schweigend - da tönt´s bereits:
„Herr Jeses, Herr Jesus, schon runter vom Graiz?
Was macht´n die Frau und die Bildschnitzerei?“
Ein Sachse ist immer dabei.

Und fahr'n wir auch nur bis zum schönen Rhein,
betrachten die Burgen, preisen den Wein.
Wir bleiben vor´m Loreley-Felsen stehn -
da tönt´s schon: „Ich gann bloß den Felsen seh'n,
wo ist denn die Jungfrau, de Loreley?“
Ein Sachse ist immer dabei.

Otto Reutter - Ein Sachse ist immer dabei Songtext

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