Songtext zu Der Lenz ist da!
Das Lenzsymptom zeigt sich zuerst beim Hunde,
dann im Kalender und dann in der Luft,
und endlich hüllt auch Fräulein Adelgunde s
ich in die frischgewaschene Frühlingskluft.
Ach ja, der Mensch! Was will er nur vom Lenze?
Ist er denn nicht das ganze Jahr in Brunst?
Doch seine Triebe kennen keine Grenze –
dies Uhrwerk hat der liebe Gott verhunzt.
Der Vorgang ist in jedem Jahr derselbe:
Man schwelgt, wo man nur züchtig beten sollt,
und man zerdrückt dem Heiligtum das gelbe geblümte Kleid –
ja, hat das Gott gewollt?
Die ganze Fauna treibt es immer wieder:
Da ist ein Spitz und eine Pudelmaid –
die feine Dame senkt die Augenlider,
der Arbeitsmann hingegen scheint voll Neid.
Durch rauh Gebrüll läßt sich das Paar nicht stören,
ein Fußtritt trifft den armen Romeo –
mich deucht, hier sollten zwei sich nicht gehören ...
Und das geht alle, alle Jahre so.
Komm, Mutter, reich mir meine Mandoline,
stell mir den Kaffee auf den Küchentritt. –
Schon dröhnt mein Bass: Sabine, bine, bine ...
Was will man tun? Man macht es schließlich mit.
Kurt Tucholsky - Der Lenz ist da! Songtext
zu Der Lenz ist da! von Kurt Tucholsky - Der Lenz ist da! Lyrics Kurt Tucholsky - Der Lenz ist da! Text Der Lenz ist da! Kurt Tucholsky Der Lenz ist da! LiedtextVideo zum Der Lenz ist da!
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