Karl Wolfskehl - An die Deutschen Text

Songtext zu An die Deutschen


Euer Wandel war der meine.
Eins mit euch auf Hieb und Stich.
Unverbrüchlich was uns eine,
Eins das Grosse, eins das Kleine:
Ich war Deutsch und ich war Ich.
Deutscher Gau hat mich geboren,
Deutsches Brot speiste mich gar,
Deutschen Rheines Reben goren
Mir im Blut ein Tausendjahr.
Stürzebach und Stürme rauschten,
Um mich unsrer Wälder Grund,
Frauen schauten, Knaben lauschten
Auf mein Schreiten, meinen Mund.

Zu mir traten eure Besten,
Zu mir, den die Flamme heisst -
Ob im Osten, ob im Westen:
Wo ich bin ist Deutscher Geist.
Eure Kaiser sind auch meine.
Grosskarl, mild gestreng und fron,
Unter Seiner Sonnen Scheine
Zog der Ahn zum Frankenthron
Nach Magonz. Sein Spross, der klare
Ritter, Raw Kalonymos
Gab, auf dass er Treue wahre,
Treue kaiserlichem Aare,
Anderm Otto, da furchtbare
Not ihn bog, sein eigen Ross.
Und zum wahrsten Gibellinen
Friedrich, aller Kronen Kron,
Eilten, Guts und Bluts zu dienen,
Jude, Christ und Wüstensohn.
Eure Dichter sind auch meine.
Auf rief ich Held Hildebrand,

Mit dem Schwelg sass ich beim Weine,
Mit Herrn Walther auf dem Steine,
Fuhr mit dir durchs welsche Land,
Erzpoet, zu Reinalds Ruhme,
Flocht den vollsten Blütenstrauss,
Wählend, wägend Blum auf Blume
Mir und euch für unser Haus.
Eure Mär ist auch die meine.
Vom helldüstern Bruderpaar,
Blindem, der den Blanken töte,
Hoeder-Vult, von Speer und Flöte
Flüstert‘ ich euch, mir in Reine
Rauschte Schwangotts Flügelschar.
Nun im Mantel, nun als Rüde
Lockte, grollte lärmumwogt
Zweimal Wer: ich sah, mich lüde
Ursturm, Einaug, Runenvogt!
Eure Sprache ist auch meine
Liebe Muttersprache, seit
Jener Ahn kam, sie ward seine,
Blieb den Kindern, fränkisch breit.
Einverleibt zur Gottesstunde
Sann ich, sang ich, sing ich heut,
Deut und höre frühste Kunde,
Hüte mit in heiliger Runde
Deine, meine Seele, Teut.
Denn dein Traum ist auch der meine.
Vom geheimen deutschen Fug,
Von der Braut im Zauberschreine,
Vom Kristallnetz, das die Feine
Selbst gewirkt und um sich schlug,
Bis, erwacht, sie‘s über Weiten
Ausspannt in gewaltigem Zug,
Sterne fängt und Gang der Zeiten,
Weiss auch meines Traumes Flug.
Und dein Tag gar ist der meine.
Auch um meine Stirne wand
Stefan, Flammenhort vom Rheine,
Heil der Herzen, Er der Eine,
Unsres Stromes Silberband,
Duft des schönen, Schau des neuen
Lebens schenkend, der Gebühr,
Weihend mich, den Immertreuen,
Seiner Sende, seiner Kür,
Seiner Sende, auszustreuen
Junges Gotteslicht im Lied,
Seiner Kür, die goldnem Leuen
Dunkle Fittiche beschied.
Morgens Meister, Stern der Wende
Hat Ihn lang mein Sang genannt:
Sohn der Kür, Bote der Sende
Bleib ich, Flamme, Dir Trabant!

Karl Wolfskehl - An die Deutschen Songtext

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